Corona-Ticker am 27.Februar
27.02.2021, 09:35 Uhr
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 9.762 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 369 weitere Todesfälle verzeichnet. + Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) plädiert für einen europäischen Trauerakt für die an dem Coronavirus gestorbenen Menschen. "Das wäre ein sichtbares Zeichen, dass wir nicht nur die Pandemie gemeinsam bekämpfen, sondern auch in unserer Trauer um die Opfer vereint sind", sagt er den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". + Wegen dramatischer Corona-Infektionszahlen schränkt Tschechien die Bewegungsfreiheit der Menschen im Land drastisch ein. Sie dürfen ihren jeweiligen Bezirk von Montag an nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Erlaubt bleiben Fahrten zur Arbeit, zum Arzt und zu Behörden, wenn entsprechende Nachweise erbracht werden.+ Der Astrazeneca-Impfstoff hat ein Imageproblem. In der Kritik ist dabei auch die Ständige Impfkommission. Stiko-Chef Thomas Mertens kündigt im ZDF nun eine "aktualisierte Empfehlung" entsprechend neuer Datenlage an.
Milliarden-Umsatzrekord bei Telekom
27.02.2021, 09:33 Uhr
Nach der Übernahme des US-Konkurrenten Sprint hat die Deutsche Telekom erstmals in ihrer Geschichte einen dreistelligen Milliardenumsatz gemacht. Die konzernweiten Erlöse stiegen im vergangenen Jahr um 25,4 Prozent auf 101 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Bonn mitteilte. Der Gewinn kletterte um 7,5 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Mit diesem Zahlenwerk erreichte das Unternehmen seine Ziele für 2020, die es erst im November angehoben hatte. Im laufenden Jahr will der Konzern eine Schippe drauflegen und den operativen Gewinn steigern. Die Corona-Pandemie erwies sich als Fluch und Segen zugleich. Denn die Schließungen von Verkaufsshops und die eingeschränkte Reisetätigkeit waren Gegenwind für das Unternehmen - weil weniger Menschen in andere Weltregionen reisten, sanken die Roaming-Einnahmen. Zugleich wuchs die Bedeutung von Internet-Verbindungen - und die Verbraucher waren bereit, hierfür tiefer in die Tasche zu greifen als zuvor. Die Deutsche Telekom ist im Inland neben Vodafone und Telefónica einer der drei Mobilfunk-Netzbetreiber.
Regelung für Wahlen
27.02.2021, 09:32 Uhr
In sechs Bundesländern wird 2021 gewählt, plus die Bundestagswahl. Wahlkampf digital, unter Corona-Bedingungen. Besonders für die unbekannten Kandidaten wird das eine Herausforderung. Und die Wähler werden wohl häufiger denn je per Brief abstimmen. Bundeswahlleiter Georg Thiel hat angesichts der Pandemie eine einheitliche Regelung für die Bundestagswahl am 26. September gefordert. „Ich bin der Ansicht, dass die Maskenpflicht im Wahllokal strikt befolgt werden muss. Aber wir dürfen dabei das Recht auf Stimmabgabe nicht verletzen“. Zudem hoffe er, dass bis zur Wahl alle Wahlhelfer geimpft seien. Feste Zeitfenster, in denen die Bürger ihre Stimmen abgeben können, hält Thiel nicht für sinnvoll. Stattdessen schlägt er größere Wahllokale vor. Altenheime sollten gemieden werden - "dafür könnten wir verstärkt auf Räumlichkeiten in Sporthallen, Theatern oder Museen zurückgreifen", so Thiel. In Zeiten der Pandemie rechnet Thiel außerdem mit einer größeren Zahl an Briefwählern. Der Bundeswahlleiter trat dabei Behauptungen entgegen, die Briefwahl sei anfällig für Fälschungen.
Vermutlich dritte Impfung nötig
27.02.2021, 09:31 Uhr
Biontech-Chef Ugur Sahin geht davon aus, dass die Menschen in einiger Zeit eine dritte Dosis einer Corona-Schutzimpfung brauchen könnten. Dem Magazin "Spiegel" sagte Sahin zudem, dass die Infektionsrate in Deutschland seiner Ansicht nach erst "ab Ende Mai oder Anfang Juni einen deutlichen impfstoffbedingten Rückgang verzeichnen" könnte. "Wir haben das Problem, dass B.1.1.7 nun auch hier anfängt zu grassieren. Ab Mitte März sollte sich bei der zuerst geimpften älteren Bevölkerung die Mortalität reduzieren, wenn die Impfungen weiter vorangehen", erklärte Sahin. "Bis zum Spätsommer sollten wir die Pandemie deutlich besser unter Kontrolle haben, wenn sich genügend Menschen impfen lassen", sagte der 55-Jährige. Das bedeute nicht, dass es keine neuen Ansteckungen mehr gebe. "Aber, dass wir ein normales Leben haben können."
Grüne: Elf Prozent Mitgliederzuwachs
27.02.2021, 09:27 Uhr
Die Grünen haben auch im Pandemie-Jahr 2020 viele Mitglieder gewinnen können und konnten erstmals ein Jahr mit mehr als 100.000 Mitgliedern beenden. Zum Jahreswechsel zählte die Partei 107.307 Mitglieder, das entsprach einem Wachstum im Vergleich zum Vorjahr von 11,2 Prozent. Demnach konnten die Grünen 2020 in allen Landesverbänden neue Mitglieder gewinnen. Mit 15,1 Prozent lag das Wachstum in Berlin am höchsten, während es in ostdeutschen Bundesländern, wie Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern deutlich unter dem Durchschnitt blieb. "Das ist ein sensationeller Erfolg in einem Jahr, in dem alle im Lockdown sind", sagte Bundesgeschäftsführer Michael Kellner dem Tagesspiegel. Er freue sich besonders über den steigenden Frauenanteil. Dieser stieg auf 41,7, insgesamt waren 45 Prozent aller Neumitglieder weiblich. Durch die neuen Mitglieder steigen auch die Einnahmen der Grünen. "Wir sind immer noch der Underdog und haben viel weniger Geld als Union und SPD", sagte Kellner. Aber es macht einen Unterschied, ob wir mit etwas mehr als 60.000 Mitgliedern in einen Wahlkampf ziehen oder jetzt mit mehr als 100.000."
Strafe für Impfvordrängler geplant
27.02.2021, 09:23 Uhr
Wer sich beim Impfen gegen das Corona-Virus vordrängelt, soll nach dem Willen von Union und SPD künftig bis zu 25.000 Euro Strafe zahlen. Das sieht ein Änderungsantrag der Koalition für das Gesetz zur Fortgeltung der Regelungen über die epidemische Lage von nationaler Tragweite vor, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Mittwoch berichtete. Die Angaben wurden der Deutschen Presse-Agentur am Abend aus Fraktionskreisen bestätigt. Demnach war es die SPD, die auf eine solche Regelung drängte. In den vergangenen Wochen waren mehrfach Fälle von Mandatsträgern und anderen bekannt geworden, die sich impfen ließen, obwohl sie noch gar nicht an der Reihe waren. Darunter waren Bürgermeister, Landräte, Geistliche, Feuerwehrleute und Polizisten. Solche Verstöße gegen die Impfverordnung sollen dem Bericht zufolge künftig als Ordnungswidrigkeit eingestuft und entsprechend geahndet werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte Mitte Februar angekündigt, Sanktionen gegen Vordrängler zu prüfen. Er wies damals darauf hin, dass das Infektionsschutzgesetz bereits Sanktionen wie etwa Bußgelder kenne.
Lauterbach: Astrazeneca auch für Ü65
27.02.2021, 09:20 Uhr
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich für die Freigabe des Astrazeneca-Impfstoffs für über 65-Jährige ausgesprochen. In der ZDF-Sendung maybrit illner sagte er: "Es war ein großer Fehler, dass wir den Impfstoff von Astra nicht für die über 65-Jährigen zugelassen haben. Die Datenlage hätte das zugelassen." Bei der Risikoabwägung müsse man davon ausgehen, dass ein 80-jähriger Covid 19-Infizierter gegenüber einem 30-Jährigen das 600-fache Risiko habe zu sterben. Inzwischen zeigten Daten aus England, dass der Impfstoff bei 80-Jährigen "vorzüglich" wirke. Er senke das Hospitalisierungsrisiko um 80 Prozent. Den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), Astrazeneca an Hausarztpraxen zu geben, wies Lauterbach zurück. Der Epidemiologe schlägt stattdessen vor, die ersten drei Risikogruppen untereinander zu öffnen und dort jedem unter 65 die Impfung mit Astrazeneca anzubieten. Dann bliebe der Impfstoff nicht liegen und die vom Ethikrat empfohlene Priorisierung der Hochrisikogruppen bliebe erhalten.